Manchmal hat es einen verblüffenden Effekt, wenn man den Standpunkt wechselt.
Oder etwas auf den Kopf stellt.
Letztes Jahr habe ich ein bisschen Buchfalten geübt. Zuerst geometrisch, dann Formen wie eine Welle oder ein Herz.
Eines der Modelle aus alten Lexika-Bänden war das hier:
Vorgestern habe ich aufgeräumt und dieses Faltbuch in ein Regal gestellt, allerdings anders herum.
Woran denkt ihr, wenn ihr das seht?
Genau, an einen kopflosen Engel.
Das geht natürlich gar nicht. Also habe ich eine alte, hässliche Papier-Weihnachtskugel mit abgetönter Farbe bespachtelt und – voila:
Nix Dolles, aber ich habe mir irgendwie gefreut und den „Engel“ wieder ins Regal gestellt.
Kategorie: Papier
Advent, Advent
So langsam, nein, so schnell rückt der erste Advent näher.
Vor lauter Mützen-Stricken (inzwischen bin ich bei Nummer 18) habe ich gar nicht darauf geachtet. Jetzt wird es aber Zeit!
Zur Einstimmung habe ich mit einer ersten kleine Bastelei angefangen: ein Upcycling-Engel.
Die Inspiration stammt aus dem Internet; wenn man „Papierengel falten“ sucht, findet man jede Menge Bilder dazu.
Was brauche ich dafür?
2 Seiten aus einem alten Taschenbuch, nicht zu dünnes Papier
dünnes Garn, ich habe naturfarbenes Baumwoll-Cablégarn verwendet
eine Kugel, bei mir eine vom Deo-Roller, einmal durchbohrt (ihr könnt natürlich auch eine große Holzperle verwenden)
dünnen Draht, bei mir goldener Draht von einer Weinflasche (die spanischen sind manchmal mit so einem feinen Netz überzogen)
Klebestift, Klebepads
Nadel und ein paar Klammern
Zuerst faltet ihr beide Buchseiten der Länge nach zu feinen Zieharmonikas.
Ihr knickt die zusammengeschobenen Zieharmonikas jeweils so, dass ihr eine Aufteilung von einem Drittel (das werden die Flügel) zu zwei Dritteln habt.
Dann klebt ihr das kurze Stück an das lange (Klammern dran, bis der Kleber hält).
Wenn ihr die Stücke auseinanderzieht, habt ihr die beiden Hälften des Engels.
Ein kleines Stück Klebepad verbindet die oberen Enden der Engelhälften.
Unten klebt ihr mit Klebestift das Papier vorsichtig zusammen. Lasst eine Lücke, damit ihr den Faden durchziehen könnt.
Schneidet ein Stück vom Baumwollgarn ab, das lang genug ist für die Aufhängung. Zieht es oben am Engel unter dem Klebepad durch und verknotet es vorsichtig.
Jetzt die Kugel auf den doppelten Faden ziehen, damit der Engel einen Kopf bekommt.
Aus einem Stück Golddraht habe ich einen Heiligenschein gebogen. Ihr könnt ihn mit Heißkleber am Kopf befestigen. Ich habe ins Garn einen Knoten gemacht und den Ring einfach darauf gehängt.
Fäden am Ende verknoten und Engel aufhängen.
Von diesen Engeln werde ich wohl noch ein paar basteln und die himmlischen Scharen dann zuhause verteilen.
Jetzt fliegen sie erstmal zum creadienstag.
Untersetzer upgecycled
Heute ist mal wieder Altpapier dran.
Der superdicke Katalog eines Künstlerbedarf-Händlers vom Vorjahr hat noch viele Blätter, die ich verarbeiten kann und möchte.
Zuerst trenne ich mit dem Cuttermesser Blätter aus dem Katalog, so viele, wie ich „Röllchen“ machen möchte. Bei mir waren das 30 Stück.
Die Blätter werden diagonal über einem geraden Stab gerollt.
Das Ende wird mit dem Klebestick fixiert.
Dann kann man die Rolle platt drücken, ebenfalls aufrollen und wieder das Ende festkleben.
Auf diese Weise entstehen Röllchen, die zum Untersetzer zusammengefügt werden.
Ich habe die Röllchen in die Form gelegt, die ich haben möchte, und aneinander
geklebt. Das muss nicht besonders fest oder ordentlich sein, es dient nur der Fixierung.
Den eigentlichen Halt gibt nämlich Baumwollgarn. Dazu kann man gut einen Rest verwenden. Mit einem laaangen Faden werden die Röllchen nun verbunden.
Immer abwechselnd von oben nach unten, von unten nach oben den Faden durch die Mitten der Röllchen ziehen, bis nach und nach jedes Röllchen mit allen benachbarten verbunden ist. In welcher Reihenfolge ihr das macht, ist vermutlich egal, da kann jeder seine eigene Technik finden. Wichtig ist nur, dass auf der Oberseite keine doppelten Verbindungen sind, weil das nicht so schön aussieht. (Auf der Unterseite lässt sich das nicht vermeiden, ist aber auch egal.)
Zum Schluss sollten beide Fadenenden etwa an der gleichen Stelle sein, damit man sie verknoten kann. Der Knoten verschwindet in einem Röllchen und stört nicht.
So sieht mein fertiger Untersetzer aus. Damit er haltbarer wird, lackiere ich ihn später noch mit Klarlack.
Jetzt schicke ich ihn aber erstmal zum creadienstag (ich will nicht wieder so spät dran sein wie letzte Woche).
Haarspange aus Papier
Vor einiger Zeit habe ich mir das Buch „Papierschmuck“ von Barbara Baumann gekauft. Ich habe es hier schon mal vorgestellt.
Heute habe ich die Anleitung für eine Haarspange ausprobiert. Einfach und funktioniert.
Zuerst schneidet man aus einer bunten Zeitschriftseite (ich habe ein Blatt aus einem alten Kunstmaterial-Katalog verwendet) ein Quadrat mit Seitenlänge ca. 20 cm.
Dann faltet man die vier Ecken zur Mitte und wiederholt das nochmal.
Die Seiten des entstandenen Quadrats (Seitenlänge ca. 10 cm) werden zur Mitte gefaltet und das Rechteck der Länge nach zusammengeklappt.
Jetzt kommt die Nähmaschine zum Einsatz, das Papierstück wird mit Steppstichen vernäht.
Die Fäden habe ich als Aufhängung verknotet, denn nun muss lackiert werden: am besten drei Schichten Acryllack. Der zieht durch die Nahtlöcher schön zwischen das Papier und macht aus dem Ganzen ein elastisches, recht strapazierfähiges Stück.
Jetzt muss der Streifen nur noch auf ein Haarspangen-Klammer geklebt werden. Ich habe einfach Heißkleber verwendet. Gut andrücken, einen Moment warten, fertig!
Und so sieht das Schätzchen dann aus:
Man kann natürlich auch andere Größen, andere Formen, andere Nähte verwenden. Und ich denke, mit dieser Technik kann man auch Schmuck wie z.B. Broschen herstellen.
Mal sehen, was ich demnächst ausprobiere.
Meine Haarspange schicke ich natürlich zum Creadienstag (auch wenn die Idee nicht von mir ist).
Creadienstag
Karten zum Frühling
Vor einer Weile habe ich mal wieder Papier geschöpft, denn ein paar neue Karten sollten entstehen.
Ins Papier habe ich fein geschnittenes Heu „eingeschöpft“.
Und weil ich ja gerne stricke und häkele, wollte ich das auch mit den Karten kombinieren.
Dabei sind die erste Osterei-Karte und eine Blüten-Karte entstanden.
Ich glaube, in diesem Stil werde ich noch einige Karten produzieren.
Jetzt schicke ich die beiden aber erstmal zum creadienstag.
Aquarell-Kartenserie „Seitenwind“
Weil ich gerade mal wieder mit Aquarellfarben experimentiere (siehe letzte Mittwochs-Malerei), habe ich eine neue Grußkarten-Serie erstellt.
Das farbige Papier ist handgeschöpft, gefaltet und auf der Vorderseite ist ein abstraktes Aquarell aufgeklebt.
Dazu gibt es Einleger aus weißem, geripptem Papier und gefütterte Briefumschläge.
Hier sind vier der neun Exemplare etwas größer:
Die Karten schicke ich jetzt zum creadienstag.
16. Dezember
Adventsdeko ist niemals fertig. Adventsdeko kann immer noch ergänzt werden.
Denn das Basteln von Adventsdeko bringt Muße in diese Zeit, hilft beim Entschleunigen (das war Thema am letzten Freitag).
Ganz unterschiedliche Inspirationen im Netz haben mich auf die folgende Idee für einen Papiertannenbaum zum Aufhängen gebracht.
Ihr braucht dazu:
Einen stabilen Faden, eine spitze Nadel, zwei Holzperlen, einen Plastik-Strohhalm, eine Schere und Papier.
Vom Strohhalm schneidet ihr 18 Ringe ab, jeweils ca. 5 mm breit.
Als Papier habe ich alte Buchseiten verwendet und daraus mit der Schneidemaschine Quadrate geschnitten, in meinem Fall waren das
10 St. 6 x 6 cm
15 St. 5,5 x 5,5 cm
15 St. 5 x 5 cm
10 St. 4,5 x 4,5 cm
10 St. 4 x 4 cm
10 St. 3,5 x 3,5 cm
10 St. 3 x 3 cm
15 St. 2,5 x 2,5 cm
Dazu noch einen Streifen 1,5 cm breit und ca. 25 cm lang (aus dem alten Autoatlas, aus dem ich schon das hier und das hier gebastelt habe.)
Ihr schneidet einen ca. 50 cm langen Faden ab und knotet die eine Perle an seinem Ende fest; dann fädelt ihr zuerst die zweite Perle auf …
… und dann nach und nach die Papierquadrate, beginnend mit den größten. Dabei immer ein bisschen verdrehen, damit die Ecken in verschiedene Richtungen zeigen.
Nach jeweils 5 Quadraten fädelt ihr einen Strohhalmring als Abstandshalter auf.
Der Tannenbaum wächst von unten nach oben.
Als Spitze habe ich einen „kleinen Origami-Stern“ verwendet, der aus dem Papierstreifen gefaltet wurde. (Die Anleitung findet ihr überall im Netz.)
Ihr könnt natürlich als Spitze auch andere Sterne, Perlen oder was euch sonst noch einfällt verwenden.
An das obere Ende des Fadens knotet ihr eine Schlaufe, dann könnt ihr den Tannenbaum aufhängen, wo ihr mögt.
Ich hänge ihn jetzt beim creadienstag auf.
9. Dezember
Weihnachtspost
Vor einer Weile schon habe ich Briefkarten hergestellt aus selbstgeschöpftem Papier und abstrakten Aquarell-Elementen.
Jetzt habe ich die Sterne (nicht ganz korrekte Fröbelsterne), die ich letztens aus Papierstreifen gefaltet hatte, auf die Karten geklebt.
Die ersten sind schon unterwegs mit Grüßen in den Advent.
Eine Auswahl aus der Kartenproduktion seht ihr hier:
Ab damit zum creadienstag.
Ich falte mir einen, nein zwei, nein viele
In den nächsten Wochen werde ich Weihnachtspost schreiben. Handgemachte Karten und Handgeschriebenes mit Füller.
Die Karten an sich gibt es schon, ich brauchte allerdings noch etwas Deko.
Und wie das so ist, der Wunsch nach Inspiration wurde vom Universum erhört. Oder eher vom Internet, aber das ist ja auch eine Form von Universum.
Jedenfalls sah ich bei Johanna Rundel ihre diesjährige Weihnachtskartenproduktion mit Stern.
Und dieser „abgespeckte“ Fröbelstern war genau das, was mir fehlte.
Also habe ich zum ersten Mal im Leben gefröbelt, was das Zeug hält.
Die Streifen dazu habe ich aus blassgelbem Papier und aus dem Ortsverzeichnis des alten Autoatlas geschnitten, dessen Seiten ich letztens schon verarbeitet habe.
Und so sind gelbe, orangefarbene und gemischte Sterne entstanden.
Schwebende Oktaeder
Ich will mich über den November nicht beschweren, er hat uns viele zauberhafte Tage beschert.
Und ein bisschen Nieselgrau mag ich ganz gerne, denn dann macht es um so mehr Spaß, bei Lampenschein und Tee ein bisschen mit Papier herumzuspielen.
Dieses Mal mussten einige Seiten aus einem uralten Autoatlas dran glauben.
Ich habe die Seiten quer in Streifen geschnitten – diese sind 5 cm breit und ca. 16 cm lang – und um eine Stricknadel (4 mm) gerollt, dann mit Klebestift fixiert.
Für einen Oktaeder braucht man zwölf Rollen und Garn zum Zusammenbinden. Ich habe dünnes Baumwoll-Cablé genommen, weil es weich aber strapazierfähig ist.
Die Fadenlänge wird von der Länge der Rollen bestimmt: Rollenlänge mal drei plus Zugabe für Knoten und Schlaufe, dann nochmal verdoppeln.
Bei mir sah das so aus: 3 x 5 cm + 10 cm = 25 cm, verdoppelt 50 cm.
Zwei Fäden abschneiden, zusammenfassen, in der Mitte zusammelegen und eine Schlaufe knoten.
Dann auf jeden Faden eine Rolle fädeln.
Nun auf zwei Fäden jeweils eine zweite Rolle fädeln und mit den anderen Fäden zu Dreiecken verknoten (Kreuzknoten).
Auf die längeren Fäden (die, die vorher nur eine Rolle hatten) ebenfalls eine zweite Rolle fädeln und den Faden um die freien Ecken schlingen (da ist ja nichts zum Knoten).
Auf jeden Faden noch eine Rolle fädeln und alles unten zusammenknoten. Nicht zu fest ziehen, damit die Rollen in Form geschoben werden können.
Schon ist ein Oktaeder fertig. (Klingt in der Erklärung komplizierter, als es ist, wenn man’s macht.)
Natürlich kann man verschieden große Oktaeder basteln, je nachdem, wie breit man die Rollen macht. Und dann kann man alle zusammen aufhängen.
Und jetzt ab damit zum creadienstag und zum Upcycling-Dienstag im November.